Sie wollen einmal zusammen mit Pfarrer Kurt Udermann den ältesten Brief
aus dem Neuen Testament lesen - den Brief des Apostels Paulus an die
Thessalonicher?
Dann feiern Sie mit uns die Eucharistiefeier oder hören die jeweilige
Predigt vor der Lesung nach.
Mit einem herzlichen Willkommen freuen wir Schwestern uns auf Sie:
https://www.kloster-notkersegg.ch/gottesdienste/
Livestream:
https://embed.upstream-cloud.ch/live/6050cdf722feda2ba373466d
Braungebrannt mit roten Wangen und mit einer erdigen Gärtnerinnenschürze bekleidet, so bleibt uns Schwester Benedikta in liebevoller Erinnerung. Unermüdlich versah sie ihre Dienste in unserem Klostergarten, den sie in harter und emsiger Arbeit zu einem Bio-Betrieb umorganisierte. Mit liebevoller Zärtlichkeit und Hingabe umsorgte sie jedes ihrer Pflänzchen, immer den Schöpfer vor den inneren Augen lobend und preisend.
Mit
zunehmenden Alter und körperlicher Schwäche wurden die unzähligen
Gartenarbeiten zunehmend zur Last. Sie, die immer so starke Frau spürte
zunehmend ihre eigenen Grenzen. Doch bis ins hohe Alter werkelte sie weiter im
Garten.
Zum Segen der Küche wurden ihre liebevoll geschnittenen Tomaten, Gurken und
grüne Salate.
„Los-lassen“ – eine Lebensaufgabe. Sr. Benedikta hat es uns beispielhaft vorgelebt.
Von Schmerzen müde geworden fand sie Beheimatung in unserer kleinen
Pflegewohngruppe. Neu aufblühend durften wir eine andere Seite und Begabung an
unserer kostbaren Schwester entdecken.
Sie, die sonst so Stille, Bedächtige und Zurückgezogene spielte mit Wonne mit den anderen Mitschwestern. Entdeckte die Natur über den Screen und genoss es einfach dabei zu sein. Ganz langsam nahmen ihre Kräfte weiter ab. Doch sie selber interessierte sich bis zuletzt am Weltgeschehen und nahm alles mit ins Gebet.
Sr. Benedikta genoss die liebevolle Betreuung des Pflegepersonals, dem wir heute für alle grossartige Unterstützung danken möchten. In ihrem Schalk erzählte sie beherzt immer wieder Witze, die sie in den verschiedensten möglichen und unmöglichen Situationen kundtat. Gott danken wir für unserer liebe und einmalige Schwester. IHM geben wir sie heute voller Dankbarkeit zurück. ER führe sie in die Geborgenheit des Himmels und erfülle sie mit ewiger Freude.
Wir bitten Sie um Ihr Gebet und das Gedenken beim heiligen Messopfer.
Noch immer sind wir betroffen von Deinem schnellen Abschied.
Und doch wissen wir, dass Dein Heimgang auf diese Weise einmalig zu Dir passt.
Du, die immer still dabei sass und oft im Sessel im Büro der Helfsmutter
geschlafen hat, hast Dich nun auf den Weg gemacht, um das irdische Leben gegen
die Fülle des ganzen Himmels zu tauschen und bei Gott einzukehren. Nur zu gut
verstehen wir Deine Entscheidung, Dein Sehnen, wenn wir Dich auch sehr
vermissen, denn viele lange Jahre haben wir mit Dir geteilt. Unendlich
schätzten wir Deine Gebetsunterstützung, Dein ganzes Mit-Uns-Sein…
Nun möchte ich zuerst einmal Dich selber zu Worte kommen lassen, denn Du schreibst in Deinem 1970 verfassten Lebenslauf: „Meine Eltern, Wilhelm und Berta Weyermann-Leutenegger, besassen im Bauel bei Berg St. Gallen ein kleines Bauerngut. Als drittes von sechs Kindern, vier Mädchen (Maria Berta *1925, Anna Agnes *1930, Mathilde Marta *1935) und zwei Buben (Josef Wilhelm *1926, Anton Alfons *1932), erblickte ich dort am achten Juli 1927 das Licht der Welt. In der hl. Taufe erhielt ich den Namen Maria Theresia. Trotz der bescheidenen Verhältnisse, die bei uns herrschten, durfte ich im Kreise der Geschwister eine frohe Jugendzeit erleben, wurde jedoch schon früh zu Gebet und Arbeit angeleitet. Acht Jahre besuchte ich die Primarschule in Berg. Der Schulentlassung folgte eine kurze Dienstzeit in einer Familie. Dann arbeitete ich etwa zwei Jahre in einer Zwirnerei in Kronbühl bei Wittenbach. Hernach packte ich mein Köfferchen und diente vier Jahre bei einer Familie im Toggenburg. Für kurze Zeit half ich dann wieder daheim, um dann weitere zwei Jahre in einem Geschäft zu arbeiten.
Nun kam die grosse Wende meines Lebens. Mit 18 Jahren sah ich mich zum ersten Mal vor die Frage gestellt: Welchen Weg willst du wählen? Es war mir, Gott rufe mich in Seinen Dienst, in Seine Nachfolge. Obwohl ich mich darüber freute, fehlte mir der Mut“ – ich zitiere noch immer Sr. Benedikta – „(und wie ich glaubte auch die Moneten), mich ganz ernstlich damit zu befassen. Doch habe ich das Ziel nie aus den Augen verloren und Gott stets um Erleuchtung und Kraft gebeten, Seinem Ruf zu folgen.
Meine Familie bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten, dafür umso mehr meine eigene Natur. Mit 25 Jahren musste ich mir sagen: Jetzt oder nie! Zu diesem so grossen Schritt entschlossen, war noch die Frage nach dem wohin? Erst wollte ich möglichst weit fort und bin dann schliesslich doch in Notkersegg gelandet. (Ich sollte einer dort lebenden Schwester Briefe von einem uns beiden bekannten Pater überbringen.) Am 25. Oktober 1952, es war der Samstag vor dem Christkönigsfest, wagte ich den Sprung in die Arme Gottes. Am 18. April 1954 erhielt ich das heilige Ordenskleid und bei der ersten heiligen Profess am 17. Mai 1955 den Ordensnamen Schwester Maria Benedikta…“
… Und als Schwester Benedikta sollte ich Dich 48 Jahre später kennenlernen. Du schriebst übrigens Deinen Lebenslauf genau in dem Jahr, als ich geboren wurde. Und noch Vieles mehr berührt mich aus Deinen Erzählungen tief.
Du warst mit Leib und Seele Gärtnerin! Ganz allein hast Du einen riesigen Garten-Anbau betrieben, der jedes Jahr eine erhebliche Ernte brachte, so dass wir Schwestern weitgehend davon leben konnten. Heute frage ich mich, wie viele Schritte wirst Du jeden Tag gemacht haben? …obgleich Du - so lange ich Dich kenne - beschwerlich gelaufen bist. Es war Dir nichts zu viel! Und mit einer gewissen Verzückung denke ich an die riesigen Gurken und Zucchetti, die vielen Tomaten, die Du so sehr genossen hast, die Bohnen, Kohlrabi und noch manches mehr. Jeden Tag zog es Dich in den Garten, nur über den Winter blieb das Gartenhüsli mit einem schweren Brett vor der Türe verschlossen, bis die erste Frühlingssonne den Schnee schmelzen liess.
Im Jahr 2005 wählte Dich die Schwesterngemeinschaft zur Vikarin. Mit grossem Erschrecken wiesest Du auf Dein hohes Alter von 78 Jahren hin. Doch die bekannte Antwort lautete: Dein Jahrgänger Josef Ratzinger ist im gleichen Alter und Jahr zum Papst gewählt worden, Benedikt der XVI. Welch‘ ein bescheidener „Trost“?! Und doch hast Du tapfer und gehorsam in den sauren Apfel gebissen und ab diesem Zeitpunkt uns lange Jahre in der Buchhaltung unterstützt, obgleich Dir der Garten so viel lieber war.
Langsam aber stetig liess Deine Kraft nach, kamen immer mehr körperliche Beschwerden und wuchsen Deine Schwestern, die Schmerzen. Sie anzunehmen war ein schwerer Weg. Ganz langsam liesst Du den geliebten Garten los und begabst Dich in die Obhut der 2017 eröffneten Pflegewohngruppe. Ich glaube, erst dort lerntest Du erneut Zeit zu haben, Zeit zu geniessen und einfach vor Gott zu sein. Mit einer Engelsgeduld nahmst Du Dich besonders Sr. Agatha an. Ihr beide wurdet ein richtig frohes Gespann.
Dein stilles und geduldiges Wesen beeinflusste Vieles auf gute Weise in unserer grösser gewordenen neuen Schwesternfamilie. Manches Gespräch hast Du durch aufmerksamen Witz und Schalk bereichert und in neue Bahnen gelenkt. Ja, und wie wohl tat es mir, Dich als Beterin im Rücken zu wissen, Dich in Gebetsanliegen einzuweihen, die Du mit Hingabe begleitet hast.
Und ich glaube, es ist unbedingt wichtig, dass ich erzähle, wie sehr Dich alle Pflegerinnen geliebt und mit grösster Fürsorge umsorgt haben. Sogar ein kleines Gärtchen auf dem Balkon, das jedes Jahr an Blumenkästen zuzunehmen schien, wurde angelegt. So gab es auch nach der wohl verdienten Pensionierung immer etwas zum Gärtnern.
Schwer waren für Dich die letzten Tage – schwer für uns Schwestern, Mitlebende und Pflegerinnen. Fassungslos beobachteten wir, wie Dich der Lebensmut und -eifer verliess. Und berührt erlebten wir Deine klare Abkehrung vom Weltlichen, um Deine ganze Aufmerksamkeit ein letztes Mal dem geliebten Bräutigam, Jesus Christus, zu schenken.
In Deinem Lebenslauf schreibst Du, ich wiederhole: „Am 25. Oktober 1952, es war der Samstag vor
dem Christkönigsfest, wagte ich den Sprung in die Arme Gottes.“ Drei Tage plus
und genau 72 Jahre später hast Du das getan!
Du weisst nun mehr, denn jetzt schaust Du DEN, den Du so sehr geliebt. ER ist für
Dich zur Wahrheit geworden!
Noch einmal wollen wir Dir danken, liebe Schwester Benedikta. Du warst und bleibst uns eine überaus kostbare Mitschwester – eng sind wir in den letzten Jahren zusammengewachsen, da wir gemeinsam neue Projekte wagten, obgleich unsere Gemeinschaft immer kleiner wurde.
Wir vermissen Dich, aber wir werden auf Deine weitere Mithilfe am Ohr Gottes bauen!
So ende ich mit Deinen eigenen Worten, die Deinen Lebenslauf
abschliessen:
„Wie
lieblich sind deine Wohnungen, o Herr der Heerscharen, glückselig, die in
deinem Hause wohnen.“ Ps.83
Deine Schwestern!
Sr. Manuela
Pfarrer Kurt Udermann betrachtet mit uns den Brief des Apostel Paulus an die Gallater.
Ihr Interesse ist geweckt?
Wir laden Sie ein, sich die Predigten anzuhören.
So könnten wir das Thema unserer Jahresexerzitien umschreiben.
Sie haben Interesse?
Über die Eucharistiefeiern dieser besonderen Tage der stillen Einkehr bekommen Sie einen kleinen Eindruck zum Nachdenken, Weiterdenken...
So lautete die Überschrift des oneline versandten Artikels FM1Today vom 18.06.2024 um 18:08 Uhr ...
Die grosse Scheune des klösterlichen Pachthofes stand in Flammen.
Am 1. Mai feierte unsere liebe Schwester Theresia aus dem Benediktinerinnen Kloster Glattburg ihren 89. Geburtstag.
Aus vollstem Herzen Gottes Segen!
Du bist ein Königskind!
Wir danken Gott für unsere einmalige liebe Mitschwester, die unsere Herzen mit ihrem Humor und ihrer zärtlichen Achtsamkeit im Sturm erobert hat. Ja, es ist ein Segen, sie in unserer Mitte zu haben.
Kloster Notkersegg St. Maria v. Guten Rat
Speicherstrasse 112 | CH-9011 St. Gallen
+41 71 250 04 74
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