Ende August durften wir einen wunderschönen Nachmittag mit all unseren Mietern verbringen.
Viel Freude in Gottes wunderschöner Schöpfung!
Wir lassen die Bilder sprechen!
Zusammen mit ihren Mitschwestern in der kleinen Pflegewohngruppe hat sie einen Geburtstagsdessert kreiert:
Grosser, herrlicher Gott und liebender Vater -
nur staunen können wir ….
… und mit Freude danken wir am heutigen Festtag für unsere liebe Schwester Maria Rita, die heute vor unglaublichen 90 Jahren das Licht der Welt erblickte. Wenn wir über dieses Wunder nachdenken, legt sich eine tiefe Ehrfurcht in unser Herz. Gott, Deine Liebe ist so gross, dass Du vor so langen Jahren ein Menschenkind unsagbar innig für unsere Klostergemeinschaft ersehnt und gewünscht hast, denn aus DEINER Liebe wurde sie.
Ja, mit Dir, liebe Schwester Rita, hat Gott nicht nur Deine Familie und das Kloster beschenkt sondern vor allem sich selbst und die ganze Welt. ER wusste genau, welche Gaben ER Dir schenken wollte, damit das Leben um Dich reicher, gesegneter und anspruchsvoller wird. Und nie hast Du mit dem versprühen Deiner Lebensfreude, Deiner vielfältigen Gaben gespart. Alles hast Du verschenkt, was Dein eigen war.
Jetzt verschenkst Du noch viel mehr. Du lebst die kostbarste Seite des Lebens, denn Du kannst Dich nicht mehr hinter Gaben verstecken, die glänzen, jetzt gibst Du Dich und lebst das Gebet in und mit Deinem Körper und Deiner Seele – das ist Ganzhingabe - die intensivste Form des Ordenslebens.
Wir – Deine Schwestern – danken Dir für Dein Aushalten, Dein Mitsein, Dein Tragen und Opfern. Du - bist das Geschenk des Himmels, so wie ER Dich gedacht hat. Du - bist die Liebe, die Trägt ohne zu fragen warum. Du - bist der Glaube, den Du in Treue in unsere Gemeinschaft atmest. Du - bist die Hoffnung, die auch uns Kraft schöpfen lässt, denn Gott hat noch grosses mit uns allen vor.
Heute überschütte Dich Dein Schöpfer mit einer sprudelnden Geburtstagsfreude. Sie leuchte aus Deinem ganzen Sein. Tiefe Dankbarkeit durchdringe Dich und die Geborgenheit des Vaters umfange Dich bei jedem Atemzug. Du bist Sein – eine Perle der Liebe Gottes – eben eine Rita, unsere Schwester.
Gott segne und behüte Dich!
Ganz spannend war unser Besuch beim Fensterbauer im Appenzellischen. Mit Interesse und Freude durften wir beobachten wie die Fenster gezimmert und zusammengebaut werden. Ein hochkompliziertes Bauwerk ... für unsere schwesterlichen Hände! Mit viel Respekt erwarten wir nun den Einbau!
Langsam kehrt der Frühling auch auf 800 Meter ein! Danken wir Gott bei jeden Schritt durch diese, Seine wunderschöne Schöpfung.
Überall entdecken wir seine ersten Lebenszeichen.
Wie kostbar ist doch der Herbst für unsere Augen, für unsere Sinne.
Loslassen führt in die Fülle lichtvollster Farben!
Auf der Wanderung vom Kloster Notkersegg nach Tübach begegnete mir ein wirklich liebenswerter Bauer. Nachdem ich ihn nach dem Weg gefragt hatte, kamen wir in das Gespräch und plauderten beide aus unserem Leben.
Schlieslich wollte er mich mit einem "kleinen" Geschenk überraschen.
Da wir schon einige Minuten vom Hof entfernt waren, stieg er auf sein Velo und radelte nach Hause, während ich versprach unter einem Apfelbaum zu warten.
Schliesslich kamen er und seine Frau zurück. Und in meinem Wanderrucksack blieb eine kleine Sensation zurück. Sehen Sie selbst:
Zuerst dachte ich, was ist auch das, was ich Freude strahlend überreicht bekam???
Dinosaurier-Eier???
Und scheinbar lag ich gar nicht so falsch.
Denn bei dieser kostbaren Rarität handelt es sich um zwei Strausseneier.
Mit grösster Vorsicht trug ich diese zwei je zwei Kilogramm schweren Kugeln noch stundenlang auf meinem Rücken.
Bis zu meiner Heimkehr am späteres Nachmittag ins Kloster.
Dort wurden alle zum Staunen zusammengerufen.
vom Kloster Notkersegg zum Grossacker - Bussfahrt nach Guggeien - von Guggeien über Schimishus, Mörschwil, Aachen nach Tübach ...
Nun, hierüber und warum wir zu zwei Strausseneiern kommen, berichten wir in wenigen Tagen.
Es wird allerhöchste Zeit, dass wir unseren Gemüse- und Blumengarten ehrlich überschauen, um mit unserer eigenen Zeit besser umzugehen und Kräfte zu sparen.
Alle - ausnahmslos - arbeiten mit Freude im Garten, doch ein neu organisierter Garten soll nicht nur die jüngeren aktiven Schwestern nach draussen locken sondern vor allem die hochbetagten. Ja, sie sollen mit Herzensjubel die neu erblühenden Ecken entdecken dürfen, um sich für den Alltag zu stärken und zu erquicken.
Rollstuhlfahrerinnen und Rollatorenbenutzerinnen sollen die neuen Wege bewältigen dürfen, ohne dass die Begleitpersonen im Vorhinein einen "Boddybuilding-Kurs" absolviert haben müssen.
Ja, alles soll für unsere Schwestern passen!
Denn unser Ordensvater, der heilige Franziskus, hat uns in Seiner Liebe zur Schöpfung und vorallem in seiner übermächtigen Liebe zu dem, der alles erschaffen hat, den Sonnengesang über das Herz geschrieben
Viel Freude! - und ein kräftiges Luft holen!
Gott sei gedankt, gelobt und verherrlicht!
In die ewige Freude heimgegangen ist unsere liebe
von Beckenried (NW)
Mit einem strahlenden Lächeln in gelassener Zufriedenheit erwartete Sr. M. Nicola uns jeden Tag aufs Neue. Sie liebte ihr Leben, schenkte sich in jeden Moment, obgleich sie gesundheitlich sehr herausgefordert war.
Vor fünf Jahren zog Sr. M. Nicola mit den ersten Schwestern in unsere kleine, familiäre Pflegewohngruppe ein. Wir sehen Sie noch heute, wie Sie mit Strohhut und Sonnenbrille auf einem blauen Rollstuhl sitzend über die Schwelle geschoben wurde. Es war ein besonderer Moment, denn trotz dem Abschied aus dem Heimatkloster Tübach lächelte sie und schien sich auf den neuen Lebensweg zu freuen.
Durch die liebevollen Pflegerinnen bekam sie eine ganz neue Freiheit. An allen Klosteraktivitäten nahm sie mit Eifer und grösster Freude teil. Das Chorgebet, die Eucharistiefeiern, die Haussegnungen, die Anbetung, alles eroberte sie im Sturm ihrer Herzlichkeit.
Sr. M. Nicola wuchs mit acht Geschwistern auf. Einen selbstverständlichen Bezug zu Gott, eine grosse Liebe zur Schöpfung prägte ihre Kindheit. Nach dem Erwerb des Berufsdiploms zur Krankenschwester begannen ihre Klosterwanderjahre, bis ihre Seele im Kloster St. Scholastika die gewünschte Ruhe fand.
Mit ganzem Einsatz schenkte sie sich in ihr Schwesternsein, war in allen Bereichen im Kloster tätig. Sie begleitete selbst zehn Mitschwestern in liebevoller Pflege bis zum Tod und stand zwölf Jahre als Vikarin der Frau Mutter tatkräftig zur Seite. Rastlos hat sie sich für die Gemeinschaft in Pfortendiensten, Hostienbäckerei, beim Putzen und Kochen eingesetzt. Doch in allem war Gott ihr Motor, ihre grösste Liebe.
Nach schweren Operationen war sie schon früh selbst auf Pflege angewiesen. Fünf Jahre standen ihr die Schwestern der Familie Mariens liebevoll sorgend zur Seite, bis sie 2017 in die Pflegewohngruppe des Klosters Notkersegg umsiedelte. Wir sind allen Helfenden für ihre Liebesdienste zu Dank verpflichtet.
Wir bitten Sie um Ihr Gebet und das Gedenken beim heiligen Messopfer.
Wir bitten auf Kondolenzschreiben zu verzichten. Möchten Sie Ihr Beileid ausdrücken, dann rufen Sie bitte unter folgender Tel. Nr. 071 841 17 94 an.
Der Abschiedsgottesdienst findet am 13. April 2022
um 15.00 Uhr in der Klosterkirche Notkersegg statt.
Aufgrund d. Schutzmassnahmen im Pflegebereich besteht Masken- und Abstandspflicht.
Die Urnenbeisetzung ist zu einem späteren Zeitpunkt
im Kreise der Schwesternfamilie auf dem Klosterfriedhof.
Wir Schwestern wünschen Ihnen eine aufblühende Freude!
Einfach zum Lächeln!
Mit dem Christkönigssonntag beginnt in unserer Kirche die alte historische Krippe zu "wachsen".
Schritt für Schritt werden wir sie begleitet von meditativen Gedanken errichten, um uns einmal anders auf die Geburt des Herrn vorzubereiten.
Kommen Sie und machen Sie sich mit uns Schwestern zusammen auf einen inneren Herzensweg!
Auf
einer meiner letzten Wanderungen kam ich in völlig einsamer Gegend an einem
alten Stall vorbei.
Er war solide gemauert, hatte ein gutes Dach, und doch wirkte dieser Stall alt
und vergessen…
Irgendetwas an diesem Stall rührte mich, denn immer wieder stieg das Bild des verwaisten Stalles in meiner Erinnerung auf.
Wem war er Herberge?
Zunächst wirkt er kalt und düster … irgendwie vereinsamt. Doch zugleich lädt er ein, in seinem starken Gemäuer Schutz zu suchen.
Das Heu duftet nach der Fülle des Sommers. Es scheint die Sonne gespeichert zu haben …
Ob ich darin nächtigen könnte?
Würde es mich wärmen oder eher pieksen??
Mein Blick fällt auf die Futter-Krippe. Sie ist reichlich gefüllt - mit feinem frischem Heu.
Wen wird sie wohl nähren?
Ziegen? Schafe? Rinder? Kühe? Ochs? Esel oder Ross?
Sie ist solide gebaut!
Als Kinder haben wir uns gerne in die mit Heu gefüllte Futterkrippe gekuschelt.
Es fühlte sich geborgen an. Wenn die Tiere dann fressen wollten, berührte ihr
warmer Atem kitzelnd Gesicht, Arme und Beine. Ganz sorgsam zogen sie die
einzelnen trockenen Hälmchen unter dem Kinderkörper heraus.
Die Krippe – ein Ort der Geborgenheit und der totalen Armut.
Kennen Sie das Sprichwort: “Ich bin aus massiven Holz gebaut“?
Bin auch ich eine solche Krippe?
Mit was bin ich gefüllt?
Er stillt mein Verlangen; / er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. | |
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, / ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, / dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. |
„Mutti – guck mal – Schafe!“ Angezogen vom Blickfang weidender Herden hielten wir als Kinder immer Ausschau nach solchen.
Schäfchen scheinen im Menschen etwas anzuregen. So wählt der Psalmbeter nicht von ungefähr die Aussage:
„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.“
Ist es nicht dieses im Menschen grundgelegte Sehnen nach dem Schöpfer, nach Seiner wirklichen Geborgenheit , nach Seiner wahrhaften Liebe, die uns schliesslich und endlich an den Hirten bindet, die uns nach IHM Ausschau halten lässt?
Schafe kennen die Stimme des Hirten, sie folgen ihm bedingungslos, denn sie wissen oder hoffen auf seine schützende Gegenwart. „In seiner Nähe bin ich geliebt und geborgen. Er sorgt für mich.“
So wartet dieses Schäfchen auf den Hirten, den ewigen Hirten. ER wird kommen …
Warten wir? Hoffen wir?
Sind Sie schon einmal einem Engel begegnet? Vielleicht meinen Sie, das passiert den sogenannten „normalen“ Menschen nicht, da müsse man schon besonders begabt sein, irgendwie aussergewöhnlich. Nun vielleicht ist das auch so …
Ich auf jeden Fall bin schon
vielen Engeln, ohne Flügel begegnet. Sie wirkten irgendwie ganz menschlich –
wie Sie und ich.
Was sie auszeichnete war, dass sie genau im richtigen Moment da waren.
Sie waren da…, schenkten mir einen Blick, ein Wort, ihr Ohr oder einfach ein
bisschen Zeit. Kennen Sie diese Engel des Alltags?
Doch bin ich mir auch sicher, dann und wann die Obhut der göttlichen Boten zu spüren. Es sind die, die mich im richtigen Moment am rechten Ort sein lassen, die mich sanft führen und leiten (wenn ich es zulasse), die mich behüten auf allen meinen Wegen.
Spüren Sie diese Engel?
Suchen Sie mal in Ihrem Alltag und in den Zwischentönen Ihres Lebens.
Danken Sie ihnen, denn sie sind von Gott gesandt, sie tragen den Duft des Himmels…
Und manchmal sprechen sie: Sei gegrüsst, der Herr hat Dich in seinen
Blick genommen, darum fürchte Dich nicht.
Denn in ihm wurde alles erschaffen / im Himmel und auf Erden, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; / alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. | |
Er ist vor aller Schöpfung, / in ihm hat alles Bestand. | |
Er ist das Haupt des Leibes, / der Leib aber ist die Kirche. / Er ist der Ursprung, / der Erstgeborene der Toten; / so hat er in allem den Vorrang. |
Alles ist aus Gott geschaffen, die ganze sichtbare und für unser menschliches Auge unsichtbare Schöpfung. Alles dient der Verherrlichung Gottes. In Allem kann uns Gott begegnen, ach – wenn wir IHN doch nur sehen wollten.
Gott wirkt in Seinem Kosmos und nutzt ihn, um Seine Liebe zu uns - Seinen Menschenkindern - erkennbar zu machen. Selbst in der Konstellation der Sterne kann ER sprechen, ach – wenn wir IHN doch nur sehen wollten.
Wir können so Vieles erklären,
stellen wissenschaftliche Beweise dar, rekonstruieren, bauen neu und nehmen
nicht den gewaltigen Geist hinter allem war, dessen einziges Ziel es ist,
unsere Liebe zu gewinnen,
ach – wenn wir doch nur sehen wollten.
Seltsamerweise sind es die Einfachen und Armen, die Kleinen und Unverständigen, die Schuldigen und Unschuldigen, die Randständigen und Vergessenen, die Seinen Glanz in der Schöpfung erkennen.
Sie öffnen ihr Herz und verstehen, was sie sehen …
Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie (Hirten) fürchteten sich sehr, | |
der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: … | |
Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: | |
Verherrlicht ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist Friede / bei den Menschen seiner Gnade. |
5 Mümmelfrauen aus der Hopsgesellschaft möchten sich vorstellen.
Viel Freude
Viel Freude!
Gerne erzählen wir Schwestern aus unserem bewegten und bunten Leben.
Lassen Sie die Fotos auf sich wirken und freuen Sie sich mit uns!
Jesus
erwiderte ihr:
Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?
Joh. 11,
25-26
Nach vielen positiven Rückmeldungen haben wir uns entschlossen, täglich das Mitfeiern der Eucharistie per Livestream zu ermöglichen.
Covid-19 zwingt die Schwesternfamilie, auch weiterhin keine öffentliche Eucharistiefeiern durchzuführen. Eine traurige Situation, die nach neuen Lösungen verlangt. So planen wir per Livestream, ein neues Tor in unsere Gemeinschaft zu öffnen.
Der erste übertragen Gottesdienst ist die Osternacht, es folgen Ostersonntag und Ostermontag. Dann machen wir eine Pause um den Stream zu verbessern. Weitere Streams sind bereits geplant und werden in Zukunft zur Regelmässigkeit.
Spaziergang im Schnee ...
Im Oktober haben wir unseren kleinen Schwestern Friedhof angrenzend an die Kirche neu gestaltet. Er hat sich zu einem Odem der Ewigkeit verwandelt! Ein Raum der Andacht und der Stille in Mutter Natur.
Auch wir geniessen das einladend warme Wetter und möchten Sie mit unserer Freude anstecken!
Am 17. Juli 2017 war es so weit, dass wir unsere kleine Pflegewohngruppe eröffnen durften.
Mit viel Freude schauen wir auf drei bewegende Jahre zurück. Gerne möchten wir einen kleinen Einblick in die Geschehnisse gewähren ...
Eine stolze Schülerin der 6. KLasse.
Schwester Gertrud (Klärli) ganz rechts, als geistliche Braut bei einer Primiz.
KLara in der Lehre auf dem Schloss Sonnenberg.
Kloster Notkersegg, 01. Juli 2020
Liebe Schwester Gertrud,
Du unser geschichtlich geprägtes Wunderwerk Gottes!
Im Namen aller Deiner Schwestern möchte ich Dir heute einen letzten Brief schreiben. Eine kleine Hymne über Dein Leben und das Werk Gottes in und mit Dir, das überall zwischen den Zeilen Deines Seins spürbar leuchtet.
Eigentlich müssten wir Dich als Prophetin Gottes betiteln. Du selber hattest vor langen Jahren einen Traum von dem Tag Deines Heimgangs. Allerdings konntest Du das genaue Datum nicht mehr benennen, diese Erkenntnis entzog Gott Dir wieder. Doch Du wusstest immer, es ist ein Monat mit dem Anfangsbuchstabe „J“. So hatten auch wir diesen Buchstaben im Kopf, wenn Dich eine körperliche Krise schüttelte und schwächte. Und doch hast Du uns überrascht, als Du auf Deine einmalige Weise am 1. Juli in den frühen Morgenstunden Abschied nahmst. Ja, da wurde alles Weltliche zweitrangig und die Neugier auf den Himmel siegte. Du erkanntest eine neue Aufgabe und bist ein letztes Mal dem Ruf Gottes gefolgt. IHM hast Du endgültig den ganzen Raum in Deiner Seele im Ewigen Leben geschenkt.
Eigentlich hattest Du ja das Ziel, die Zahl Hundert in Deinem Leben abzuschliessen, wie Du es Frau Doktor kommuniziertest, denn das irdische Weltgeschehen interessierte und beschäftigte Dich bis zuletzt. In vielen Abendgesprächen analysierten wir gemeinsam die „biblischen“ Wiederholungstaten der Menschen. Motiviert und durchdacht verfasstest Du einen letzten Artikel im Corona-Notstand für die Zeitung der Bäuerinnen Schule Pfäffikon. Wenige Wochen vor Deinem Sterben stelltest Du ihn der Redakteurin zur Verfügung, der Du mit Vehemenz zusichertest, dass das „Blatt der Ehemaligen“ genauestens studiert und verkostet werde.
Das ist unsere Schwester Gertrud live! So kennen wir Dich: Ein Leben voller Mitsprache-Recht und Auseinandersetzung, sprühend vor Ideen und kreativer Selbstbeschäftigung. Es scheint mir ein Wunder, wie Du auch noch mit 97 Jahren einen aktiven Briefaustausch führtest und mit gemalten Buchstaben – fein gestochen – manchen Dankesbrief für mich schriebst. Viele Leser beindrucktest Du mit Deiner Lebensfülle und gewannst Freunde überall auf der Welt.
Mit Selbstbewusstsein beginnst Du Deinen Lebenslauf mit folgenden Worten. Ich zitiere: „Ich wurde als Wunschkind des lieben Gottes und meiner guten, rechtschaffenen Eltern am 10. März 1923 genau um 12.00 Uhr mittags geboren.“ Du warst die Jüngste von sieben Kinder. Deine Eltern Josef Harder (Jahrgang 1884) und Paulina geborene Iten (Jahrgang 1882) hatten bereits zwei Mädchen im Kindesalter sterben sehen. Nur die drei Brüder und ein mit Handicaps geborenes Mädchen erlebten das Erwachsenenalter. So war das Nesthäkchen „Klärli“ ein behüteter wichtiger Mittelpunkt der Familie. Du wuchst auf dem elterlichen Hof in Warth im Thurgau auf, zu dem auch ein Weinberg gehörte. Mit Freude und Stolz betontest Du, dass die Mädchen-Kammer den Blick auf die Kartause Ittingen freigab. Ja, wir haben viele Geschichten von Dir über Deinen Heimatort gehört, an dem sich auch der geschichtsträchtige Weibersturm 1774 abspielte. Diesem historisch belegten Ereignis verdankt der kleine Ort eine Pfarrkirche, in der Du getauft wurdest und die Erstkommunion empfangen durftest. Und ich glaube mit einem Lächeln darf ich in Erinnerung rufen, dass sich zwischen Kirche und Deinem elterlichen Wohnhaus nur noch das grosse Pfarrhaus befindet, dessen stattlichen Garten Du manch verlockende Himbeere entwendetest.
Schon mit 15 Jahren wusstest Du genau, was Du wolltest oder besser, was Du nicht wolltest. Aufgrund Deiner vielfältigen Intelligenz unterstützten Deine Lehrer den Gedanken, Du könntest das Gymnasium besuchen. Doch mit Nachdruck wehrtest Du Dich gegen diese Empfehlung. Dein patriarchischer Vater bestand auf eine „gewinnbringende“ Arbeitsstelle in der Fabrik. Doch wie oft in Deinem kindlichen Leben vermittelte die Mutter liebevoll. Auf Anraten des Pfarrers gelangtest Du in Dein geliebtes Schloss Sonnenberg, das Dein Leben lang eine zentrale und lebendige Erinnerung bleiben sollte. Die Menschen dort, die Dich in Haushalt und Service einführten, prägten Dich tief. Mit Ehrfurcht erzähltest Du vom Statthalter, Pater Kolumban Artho, ein Mönch der Benediktinerabtei Einsiedeln. ‚Er hat Dir viele Werte mitgegeben‘, so wie Deine gestrenge Meisterin, Frau Niedermann. Ihre mütterliche Ader war gepaart mit klarer Strenge und Exaktheit. Sie blieb Dein Vorbild auch in Deiner späteren Aufgabe als Frau Mutter unserer Klostergemeinschaft. Fünf Jahre weiltest Du in diesem gastfreundlichen Haus. Dann zog es Dich nach Hause, um auf dem Bauernhof die Eltern zu unterstützen. Du selber schreibst, wie Dich damals der „Lebenshunger“ erfasste und Du auf manchem Tanzboden präsent warst. Allerdings stets durch die Brüder wohl behütet. In diese Zeit fällt auch der Besuch der ersten hl. Exerzitien. Du selber sagtest: „Es waren gnadenvolle Tage, die in mir eine grosse und tiefe Freude an Gott aufbrechen liessen.“ Der priesterliche Exerzitienleiter sollte bis zum Klostereintritt Dein Seelenführer und geistlicher Vater bleiben.
Für weitere zwei Monate lebtest Du im Haushalt der Familie des Regierungsrates von Frauenfeld, bis Du die Hauswirtschafts- und Bäuerinnen-Schule in Pfäffikon absolvieren konntest. In dieser von Einsiedlerpatres geführten Schule begegnetest Du zum ersten Mal Ordensschwestern, den Menziger Schwestern. Die Erlebnisse und Anekdoten dieser Lehrzeit zeichneten manches Lächeln auch in unsere Schwesternfamilie. Und es war dort, wo Du den Entschluss fasstest, die Stelle einer Verwalterin und Wirtin auf der zum Kloster Einsiedeln gehörenden Insel Ufenau anzunehmen. So warst Du die einzige Frau, die in Romanshorn für knappe drei Monate das Wirtinnen-Diplom errang.
Zusammen mit Deinem Bruder Gotthardt verbrachtest Du zwei abenteuerfreudige, intensive Jahre von 1946 - 1948 auf der kleinen Insel im Zürichsee. Alle, die Dich kennen, Schwester Gertrud, wissen auch um diese geschichtsdurchdrungene Insel. Ich bin gewiss, immer wenn sie in ihre Nähe kommen, dann bist Du präsent mit allen Erzählungen von der „Lässe“ der benediktinischen Mönche, ihrer Konkurrenz den Kapuzinern, deren Bärte auf dem Wasser schwammen, von Stürmen und den regelmässigen Umrundungen der Insel, von den Fahrten mit dem Ruderboot …
Doch in dieser Zeit begegnetest Du auch der Liebe. Ein junger protestantischer Mann, der um Dich zu werben begann, stellte Dich vor grundsätzliche Lebensfragen. Und aus ihnen erwuchs die Erkenntnis, ein Leben mit Gott zu wagen. Trotz Widerstreben der Familie ausgenommen der Mutter tratst Du am 30. April 1948 in das Kloster Notkersegg, St. Maria vom Guten Rat, ein. Du selber sagtest: „Ich fühlte mich vom ersten Moment an tief geborgen und im Bewusstsein, das Richtige getan zu haben.“ Ja, Gott sei gedankt für diese Gnade!
In den ersten Jahren durftest Du in vielen Tätigkeitsfeldern des Klosters mitwirken. Schnell entdeckte man Deine künstlerische Ader, Deine Kreativität. Und doch durchlebtest Du wie jede Schwester Arbeitsbereiche von der Küche bis zum Schweinestall. Deine Liebe zu den Bienen, Deine Ehrfurcht und Deinen Respekt vor diesen im Staate lebenden Insekten, war unendlich gross. Und wir bewunderten mit welcher Ausdauer Du sie bis ins hohe Alter betreutes. Es ist ein weisses Tier, so höre ich Dich sagen, von dem wir viel vom Klosterleben erfassen können.
Als Frau Mutter habe ich Dich kennengelernt. Hinter Dir lagen bereits 52 Jahre Klostererfahrung und noch immer warst Du voller Schaffenskraft und Energie. Du hast Dir stets die Offenheit für Neues bewahrt und aus dieser Lebensfreude heraus hast Du manche Traditionen im Kloster in die nachkonsiliarische Zeit geführt.
Ja, beinahe das ganze Kloster wurde einmal durch Dich renoviert. Viele Räumlichkeiten sind von Dir gestaltet und geprägt. In der lehrreichen Sammlung klösterlicher Gegenstände auf unserem Estrich erklärst Du das Klosterleben der vergangenen Jahrhunderte. Deinem grossen Geschichtsinteresse haben wir zu verdanken, dass wir Kunst- und Kultgegenstände genau datieren können. Und Deinem einmaligen Kunstverständnis, Deiner Liebe zum Detail, Deiner Zeichenbegabung entsprang manch ein künstlerisches Werk, das sogar die theologische Lehrkunst im asiatischen Raum unterstützte und förderte.
Ja, so einmalig kennen wir Dich, unsere liebe Schwester Gertrud. 23 lange Jahre bekleidete Dich das Amt der Frau Mutter – eine ganze lange Klostergeneration. Und ich verstehe immer besser, wie diese Bürde Dir zur Würde wurde. Im Herzen aber bist Du mit Franziskus auf dem Weg der Einfachheit geblieben.
Ganz langsam holten Dich mit zunehmenden Alter die Gebrechen ein. Es war für Dich nicht leicht, sich durch den Körper Grenzen setzen zu lassen. So war es auch eine Hürde pflegerische Hilfe in unserer kleinen Pflegewohngruppe anzunehmen, obgleich Du den Kontakt mit allen Pflegerinnen wortgewandt gepflegt, geliebt und genossen hast. Ja, Du warst gerne umsorgt und oft tönte Dein „Huhu“-Ruf, wenn Du etwas wünschtest. Ja, Deine Einmaligkeit, Dein „Komm e mol“ – Du, liebe Schwester Gertrud wirst uns fehlen.
Für uns bleibt die eine kostbare Gewissheit – Du bist jetzt bei IHM – bei IHM, der Dich einst rief, der Dich mit vielfältigen Gaben überreich beschenkte, der Dich durch zweiundsiebzig Ordensjahre formte und wie einen Kristall schliff.
Du weisst nun mehr, denn jetzt schaust Du DEN, den Du so sehr geliebt. ER ist für Dich zur Wahrheit geworden!
Noch einmal wollen wir Dir danken, liebe Schwester Gertrud. Du warst und bleibst uns eine kostbare Mitschwester – ein Lexikon der Daten. Wir vermissen Dich, aber wir werden auf Deine weitere Mithilfe am Ohr Gottes bauen!
Deine Schwestern!
Sr. Manuela
Bei herrlichem Sonnenschein haben wir Schwestern unsere Jahresexerzitien genossen. Da lockt es die Seele natürlich viel in die Natur, in den Klostergarten. Hier einen kleinen Einblick in die Idylle ... in den Lobpreis an den Schöpfer:
kapuzinerinnen-notkersegg@bluewin.ch
oder
Tel. 071
250 04 74
Auch für uns Schwestern - eine sehr schmerzvolle Situation!!!
Es
ist unser Herzenswunsch, …
Sie in unserer Kirche willkommen zu heissen, Ihnen Raum der Anbetung und Stille
zu gewähren.
Doch, wie Sie wissen, …
haben wir eine Pflegewohngruppe – Schwestern aus drei Klöstern – in unserer
Schwesternfamilie integriert. Wir sind folglich vom Gesundheitsdepartement
herausgefordert, die gleichen strengen Massnahmen zu ergreifen, die in anderen
Pflege- und Altersheimen herrschen.
Da wir die hohen Auflagen vorgeschriebener
Hygiene- und Reinigungsvorgaben kaum erfüllen können, …
fühlen
wir uns verpflichtet, Sie und die uns anvertrauten Schwestern im vollen Masse zu
schützen.
So sehen wir uns gezwungen, bis aufs weitere die Türe der Kirche geschlossen zu halten.
Wir danken für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe!
hoo ho ho hoo hoi
DU Schöpfrchraft, wo dr Winn gmacht hesch, schigg dr richtig Luft zur rechta Zyt: e Lüftli, en Wirbelwinn, dr Pföa, en chüele Winn, wenns nöetig isch, dass alles blüet un wachst zu siner Zyt - bewaarnis vor Uuwetter, Hagel un Schtürm
hoo ho ho hoo hoi
DU wo s Wasser gmacht hesch, dr Reega und r Rhii, dSteinach und Sitter, dr Bodesee un drü Weiere, pQuelle pBäch un pBrünne wo-nis trenggen un erfrischen DU wo dr Morgatou machscht, dr Obedtou, schiggnis s Wasser im rechta Maass bewaarnis vor Überschwemmig un Fluet
hoo ho ho hoo hoi
DU wo dErda gmacht hesch, pBerg, dHügel, pFelsa, d Schtäi, dr Säntis & dr Freudeberg, dr Hundstei & d’Freiheit, wonis beschüzzen Tag un Nacht, wonis Schatta gen un an Horizont – Usbligg un Witbligg loss pBerg wia s‘sin, loss d Schtäi, wo s‘sin, bewaarnis vor Schtäischlag un Felsschturz
hoo ho ho hoo hoi
DU wos Füür gmacht hesch p Flamma, p Fungga, g Gluat, womr bruuchen, womr förchten DU wo Blizz un Tonnr pmacht hesch, verschoan uf da n Alpa d Hirta un s Vee bewaarnis vor Füürbrunscht un Blizzschlag
hoo ho ho hoo hoi
DU Schöpfrgeischt, wo alli Gschöpf erschaffe hesch, Böm un Bloema, Tier un Menscha alls wo lebt un die Erda belebt – loss üs achtsam und sorgfältig umguu mit allem – DU wo s’Leba gschaffa hesch – loss üs jetza lislig, stilla & rüebig wörda - dass alles rift un ruabet zu siner Zyt – loss dNatur erstarcha un üseri Seela ruaba – loss alli & alles bewahrt & behüetet sii: dia wo beengt un bedrängt sinn, dia wo Hilf, Fürsorg & Bistand nöetig henn - dia wo Chummer, Angscht & Sorga henn - dia wo helfen, sorgen & Guets säjen – «lass uns nicht vom Bösen anstecken, sondern stecke das Böse mit Gutem an» - (Röm 12, 21) loss üs aa-stegge (luu) mit em Virus vu dr Liebi & em Leba, Güeti, Geduld & Glasseheit, Beharrlichkeit & Besonneheit, Isicht, Witsicht & Zueversicht, Demuet & Dankbarkeit, Stuune & Solidarität
hoo ho ho hoo hoi
Loss üs Sorg ha zu allem, was Du üs jetze seisch & zeigsch, wandlisch & verwandlisch – Loss üs Abstand nii in Verbunnaheit, zämmestuu in Distanz - dr Gsunnheit & em Leba & em Friida zlieb
Amen.
(erste Passagen frei nach Elsbeth Maag, Werdenberger Talsegen, zweiter Teil mhe)
Vom Alpstein her kenne ich den Betruf vor dem Eindunkeln. Der Alphirt dankt für den Tag und bittet Gott und die Heiligen um Bewahrung für Mensch und Tier, und dass trotz Gefahren alles gut kommen möge. Die Dichterin Elsbeth Maag hat diesen traditionellen Alpsegen als Werdenberger Talsegen neu interpretiert und spricht anstelle der Heiligen die Schöpfung und die vier Elemente an. Davon ausgehend versuchte ich diesen Talsegen als Segen in der Coronakrise auf Stadt & Land, Himmel & Erde, Hügel, Täler & Töbel, unser und der Welt aktueller Sorgen und Nöte hin zu formulieren – in der ganzen Unvollkommenheit und Unfertigkeit - Alle dürfen diesen „Stadt&LandSegen“ lesen, beten, rufen, weitergeben, persönlich neu formulieren, schriftlich, mündlich, elektronisch, gesungen - wie auch immer -
April 2020, zu Gründonnerstag, Karfreitag & Ostern, am Ostermontag Marilene Hess
Heute ist Sr. Dorothee Laufenberg in unsere Klosterfamilie eingeladen. Sie ist Steyler Missionsschwester (SSpS), Ass.jur., gepr. Theologin (ThiF), Mediatorin, Ausbildung in "Traumahealing and Transformation" nach Pat Cane (PhD), Klinikseelsorgerin Unikliniken Ulm (2006 - 2017), geistliche Begleiterin und Exerzitienbegleiterin (IMS); Seminarleiterschein PMR-progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen; Heilpraktikerin für Psychotherapie (HP Psych); Coach für Stress- und Burnout-Prävention; Erwachsenenbildung.
Unter ihrer Anleitung beschäftigen und üben wir uns mit wertschätzender Kommunikation.
Die eigenen Mitschwestern eignen sich als gute Trainerinnen! :-)
Mit Begeisterung machen wir uns mit allen Schwestern auf den Weg ...
Nicht nur um die Schöfung zu geniessen ... Nein, an erster Stelle uns gegenseitig und auch eine feine Glace!!!
Schauen Sie selbst:
Wie geniessen wir Schwestern das frohe Zusammensein mit Freunden und Bekannten.
Aber das grösste Fest ist uns der DANK an Gott. Wie wunderschön ist es, dass wir an einem so herrlichen Ort in der Schweiz zu Hause sein dürfen.
Wie kostbar und wenig selbstverständlich ist es in Frieden und Gerechtigkeit in einem demokratischen Staat leben zu können.
Mit grosser Begeisterung haben wir einen Bilder-WEG - 15 Stationen - eingerichtet. Diese erzählen dem Betrachter aus unserem Leben. Sie setzen klare Impulse und schenken Anregung für das eigene Leben.
Während die anderen Ferien machen, geniessen wir ganz besonders unsere Gemeinschaft.
Gemeinsam unternehmen wir kleine Ausflüge rund um das Kloster.....
(Nehemia 8, 10)
Liebe Schwester Meinrada,
Du unser kostbarer Sonnenschein Gottes!
Im Namen aller Deiner Schwestern möchte ich Dir heute einen letzten Brief schreiben. Einen kleinen Liebesbrief, wie Du ihn mir unzählige Male besonders am Anfang meines Hierseins, als Novizin heimlich zugesteckt hast. Damals waren das für mich „Zückerli“ der Freude.
So, wie Du mich mit diesen leise überraschtest, überraschtest Du uns auch mit Deinem Abschied am Samstagabend, obgleich Du uns auf diesen Moment lange vorbereitet hast. In kleinen Gesten hast Du uns gezeigt, dass es für Dich Zeit wird, neu sich auf den Weg zu machen, um dem Ruf Gottes zu folgen, um IHM endlich den ganzen Raum in Deiner Seele im Ewigen Leben zu geben.
Der Himmel ist Freude! Das hast Du uns gelehrt. Die Aussage des hl. Augustinus beschreibt wunderbar, Deine Lebenshaltung, die Du uns so herrlich in den letzten Jahren zeigtest und vorlebtest: „Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen.“ Oder vielleicht würdest Du es nochmals anders ausdrücken: „Mensch sei fröhlich, damit der Himmel mit dir lacht.“
In Deinen eigenen Aufzeichnungen fand ich eine wunderschöne Beschreibung Deines geliebten Heimatortes Hägglingen. So möchte ich Dich gerne an dieser Stelle weiterreden lassen, damit Du in Deinen Worten berichten kannst, ich zitiere: „Im untersten Zipfel des aargauischen Freiamtes, zwischen Bünz und Reuss, am Fusse des Maiengrün, eines Ausläufers des Jurahügelzuges, eingebettet in Wiesen und Getreidefelder, umkränzt von Tannen- und Buchenwäldern, liegt das Dorf Hägglingen, dass in seinem Wappen einen Hechel führt, und schon 1036 mit Hekelingen beurkundet ist, somit in die Zeit der Römer zurückgeht.“
Wieder überraschst Du uns, denn in Deinem Lebenslauf begegnet uns eine junge Frau, deren Schreibstil mich ins Staunen bringt. Du hast es geliebt Dich auszudrücken, Worte zu finden, mit Worten zu spielen und bist doch so still und leise gewesen. Vieles hast Du niedergeschrieben, und zugleich als Ordensfrau so wenige Worte gebraucht.
Weiter erklärst Du, ich zitiere: „In diesem Flecken Erde, mit seinen 1500 Bewohnern, seinem Käsbissen-Kirchenturm, seiner Strohindustrie und schönen Bauernhöfen, seinen schon immer gepflegten Strassen, wurde ich als 4. Kind der Familie Josef Schmid und der Margarete Wächter am 3. Oktober 1923 geboren, und am Rosenkranzfest, am 7. Oktober in der St. Michaelskirche auf den Namen der Mutter getauft… Vor mir hatten 2 Knaben und ein Mädchen das Licht der Welt erblickt, aber 1921 war ein Knabe an Hirnhautentzündung mit 8 Jahren, und das Mädchen nach Lungenentzündung mit 1 ½ Jahren kurz nacheinander gestorben, so dass nur noch der älteste Bruder lebte, als ich zwei Monate zu früh zur Welt kam, was nötig machte, dass man mich in Watte packte und ins Ofenrohr schob. Im Juni 1926 kam noch ein Knabe dazu, so waren es 2 Buben und ein Mädchen. Leider starb … der älteste Bruder mit 21 Jahren an Blutzersetzung nach der Matura und dem Handelsdiplom, noch bevor er sich seinem Wunsch, sich ganz dem Priestertum zu weihen, verwirklichen konnte. So waren Krankheit und Tod stets Gäste im Kleinbauernhaus …“
Sr. Meinrada – wie gut spüren wir an Deiner Erzählung, dass es für Dich gewiss nicht leicht war, als Kind so viel Leid auszuhalten, immer um das Leben anderer zu bangen. Du warst 9jährig als Dein ältester Bruder starb. Die beiden jüngeren Geschwister hast Du nicht mehr gekannt. Mit 25 Jahren erlebtest Du den Tod des geliebten Vaters, den Du nie gesund kanntest, da er an „schweren inneren Leiden litt“, die er sich in jungen Jahren durch seinen Beruf holte, da er hauptamtlich die Wasserversorgung des Dorfes besorgte.
Deine Mutter litt zeitlebens an heftigen Nervenschmerzen … so schreibst Du weiter: „das formte uns 2 Kinder (Dich und Deinen jüngeren Bruder Emil) zu stillen, rücksichtnehmenden Menschen … Da ich gerne allein war, ein stilles einsames Ecklein im Hause liebte, konnte ich stundenlang die Zeit durchbringen mit stricken, zeichnen, lesen, wie gern studierte ich in Geschichtsbüchern oder in Geographiekarten, nicht selten fand die Mutter im Bett versteckt diese meine „Schätze“, die ich mehr liebte als Puppen oder Süssigkeiten.“
Nun, Süssigkeiten mochtest Du bis heute nicht, dafür liebtest Du Sr. Ritas Rösti und mit Geschwellten und Butter war für Dich jede Mahlzeit gerettet. Ja, wie gerne haben wir Dir am Abend noch ein Kartoffelgericht gebracht. Deine Freude und Deinen Appetit zu erleben, das war das schönste Geschenk. Überhaupt war Dir das Sein in Gemeinschaft mit zunehmenden Alter ein Genuss. Wie sehr freutest Du Dich an unseren kleinen Familienfesten, da wir alle zusammenkamen.
Doch zurück zu dem „stillen Ecklein“, dass Du auch als Ordensschwester liebtest, um in diesem mit Engelsgeduld unsere Schwesternwäsche zu pflegen und zu bügeln. Ja und manches Mal trafen wir Dich sinnierend vor der Waschmaschine, deren gleichmässige Bewegungen Dich faszinierten, deren „Gesurre“ den einen und anderen Reim auf das Papier zauberte.
Eigentlich jedoch fühltest Du Dich früher zu anderem berufen, wolltest Du gerne Sprach- oder Arbeitslehrerin sein. Doch selber kommentierst Du, „für die allgemeine Schule hätte meine Stimme nicht gereicht. Die Lage im Elternhaus war geeignet, nicht zum Studium, sondern zum Verdienen. Nur schweren Herzens konnte, musste ich umdenken, obgleich der Lehrer mich schon ohne Wissen der Eltern an der Kantonsschule in Aarau angemeldet hatte.“
So hast Du Dich schliesslich zu einer Bürolehre entschlossen, die Dir allerdings nicht die ersehnte innerliche Freude im Beruf brachte. Aus gesundheitlichen Gründen sahst Du Dich wiederum gezwungen, die Stelle aufzugeben, littest Du sehr. Erst 1940 als Du den Baldegger Schwestern begegnetest und in Rorschach in einem von ihnen geleiteten Heim arbeitetest, spürtest Du wieder neu die Freude und das Licht der Berufung. Acht Jahre ersetztest Du eine Hausschwester und lebtest, wie Du selber schreibst, wie eine von ihnen. Doch Deine Mutter hatte an dem in Dir wachsenden Wunsch nach dem Gebetsleben, der Sehnsucht nach dem Kloster wenig Verständnis. Alleine aus der Kraft der Vorsehung Gottes tratst Du nicht 1948 wie zuerst geplant bei den Baldegger Schwestern ein, die Dich das Arbeitslehrerinnenseminar im Welschen besuchen liessen sondern 1949 im Kloster Notkersegg. Für Dich begann der Weg in den Orden kurz bevor der Vater starb, wär es später gewesen, so hätte es Deine Mutter möglicherweise verhindert.
Ich selber habe Dich kennengelernt, da lebtest Du schon 51 lange Jahre im Kloster. Eine für mich unvorstellbare Lebenszahl. Aber Deine stille Freude an der Berufung, Deine Hingabe im Alltäglichen waren für Dich wie eine nicht versiegende Kraftquelle. Du warst immer gesundheitlich geschwächt und zugleich so stark. Der Satz aus dem 2. Korintherbrief (12, 9) „Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.“ bewahrheitet sich wie ein roter Faden in Deinem ganzem Leben.
So, unsere liebe Schwester Meinrada, kennen wir Dich. In Deinem so reichhaltigen Leben hast Du mit Mut, Ausdauer und grosser Freude Gott gedient. Gerade Deine stille Fröhlichkeit, die Du besonders gut schriftlich zum Ausdruck bringen konntest, zog über viele Jahre Menschen an. Vielen hast Du auf diesem Weg seelsorgerisch in ihrem Leben durch Briefkontakt beigestanden, und wir ahnen, dass Du ihnen und uns eine gute Fürsprecherin im Himmel bist. Wichtige Anliegen haben wir Dir bereits ins Ohr geflüstert, brannten diese doch auch auf Deiner Seele, und wir sind davon überzeugt, dass Du mit diesen ab heute in Gottes Ohren liegen wirst.
Als die körperlichen Gebrechen immer mehr wurden, wir Dir nicht mehr ausreichend Stütze und Begleitung sein konnten, übergaben wir Dich zunächst der liebevollen Obhut und Pflege des Fachpersonals und der Schwestern in St. Pelagiberg. Wir wussten Dich dort mit viel Liebe umsorgt, während wir uns bereits auf die Eröffnung einer eigenen Pflegewohngruppe vorbereiteten. Am 17. Juli 2017 – am ersten Tag der Bewilligung und der Eröffnung der kantonal anerkannten Pflegewohngruppe durften wir Dich nach Hause holen, in Dein geliebtes Chlöschterli. In der Gemeinschaft der liebevolle Pflegekräfte und Deiner Mitschwestern bist Du buchstäblich aufgeblüht. Ein letztes Mal hast Du uns überrascht, denn aus der so stillen Schwester war neu eine sich mitteilende geworden. Dein Lachen, sollte in Zukunft unser stilles Dormitorium erfüllen. Und wie oft lachten auch wir, angesteckt von Deiner inneren Fröhlichkeit.
Eine ganz besondere Zuneigung empfandst Du zum Pater Pio und seinem Ordensmitbruder, Deinen immer ersehnten Bruder Meinrad aus dem Kapuzinerkloster. Sie, alle Engel und Heiligen, Deine Familie und natürlich die Muttergottes – sie werden Dich in die Geborgenheit der göttlichen Dreieinheit getragen und begleitet haben.
Für uns bleibt die eine kostbare Gewissheit – Du bist jetzt bei IHM – bei IHM, der Dein ALLES war im Leben. ER ist für Dich zur ganzen Wahrheit geworden!
Noch einmal wollen wir Dir danken, liebe Schwester Meinrada. Du warst und bleibst uns eine kostbare Mitschwester – ein Sonnenschein. Wir vermissen Dich, aber wir werden auf Deine weitere Mithilfe am Ohr Gottes bauen!
Deine Schwestern!
Sr. Manuela
Mit Freude stellen wir Euch unsere neue Enten-Wohngemeinschaft vor. Unser franziskanisches Herz hüpft und springt vor Freude!!!
Mit dem ersten April zogen die Schwestern aus dem Kloster St. Scholastika zusammen mit ihrer Katze namens Jubila in unsere Schwesternfamilie ein.
Dank der guten Unterstützung der Pflegewohngruppe konnten wir jüngeren Schwestern zu dem grossen und neuen Projekt Gottes "JA" sagen. So ist es ein grosses Geschenk, den sechs betagten Mitschwestern mütterlich zur Heimat zu werden.
Völlig in unsere Gemeinschaft integriert nehmen sie teil an allen unseren klösterlichen Aufgaben wie dem Gebet, der Arbeit, der gemeinsamen Rekreation, den Familiengesprächen, Bildungsnachmittagen, Exerzitien ...
Im Lachen und Weinen wachsen wir zusammen, beschenken uns mit den verschiedenen Gaben des Heiligen Geistes, lassen uns voneinander inspirieren und begeistern!
Wir lassen die Bilder sprechen...
Interessieren Sie sich am Berufungsweg von Sr. M. Domenica Thomann?
Gerne erzählt sie aus ihrem Leben - siehe:
Ewige Profess von Sr. M. Domenica Thomann
Hören Sie die gesamte Messe auf dem Podcast von Radio Maria.
Wir danken unserer liebe Schwester M. Bernardina Elsener, die uns ein grosses Vorbild in ihrem Leben war.
Gerne empfehlen wir die liebe Verstorbene ihrem Gebet!
Hören Sie hier dieLive-Übertragung durch Radio Maria der Hl. Messe zum Hochfest unseres Ordensvaters und -gründers dem hl. Franz von Assisi
Eindrücke vom Festgottesdienst:
Kloster Notkersegg St. Maria v. Guten Rat
Speicherstrasse 112 | CH-9011 St. Gallen
+41 71 250 04 74
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